Samstag, 24. Februar 2007

[Angespielt] Stalker Multiplayer-Beta

Am 21. Februar geschah etwas Außergewöhnliches... Eine Anomalie breitete sich in diversen Internetforen aus: Die geschlossene Stalker Multiplayer Beta ist doch nicht so geschlossen wie gedacht. Also erstmal den 445 MB großen Client gezogen, was bei meiner Internetanbindung knappe 3 Stunden dauerte und dann konnte es losgehen. Erste Bilder von Stalker erschienen 2002, danach gabs von Spott und Häme überzogene Releaseverschiebungen doch am 23. März 2007 erscheint Stalker nun endlich in den Läden.

In der Multiplayer Beta wurde folgendes geboten: Online- und LAN-Modus mit 2 Karten und 3 Spielmodi:

  • Deathmatch: Gehört zu jedem Multiplayer, jeder gegen jeden

  • Team Deathmatch: 2 Teams bekriegen sich einander (grüne und blaue Stalker)

  • Artifact Hunt: nichts anderes als Capture the Flag – 2 Teams müssen ein zufällig in die Karte gesetztes Artefakt finden und in die Basis zu bringen.


Nachdem ich die Grafik eingestellt hatte (1024*768 und mittlere Details) machte ich meine ersten Schritte auf einem selbst erstellten LAN-Server. Ich wollte erstmal ungestört sein, der Ladebildschirm lädt ziemlich flott und schon war ich drin nach der Charakter-Wahl. Die Performance überraschte mich dann doch ein wenig: Auch wenn es auf der Map keinerlei Gegner gab und auch die Größe im Vergleich zur riesigen Singleplayer-Welt eher mickrig sein dürfte huschte das Spiel mit konstanten 60-100 fps über den Bildschirm. Nach 20-minütiger Erkundungstour und der Vertrautmachung mit Umgebung und den ersten Waffen wählte ich dann einen Online-Server aus.

Ich wählte den Server mit dem niedrigsten Ping aus und schon war ich im Deathmatch. Die Sonne scheint. Da höre ich zum ersten Mal Schüsse, was gar nicht so leicht ist wenn man die Stahlkappenschuhschrittgeräusche des Stalkers bedenkt (da muss unbedingt nachgebessert werden). Ich blicke mich hektisch um und erblicke da hinter einem Wagon den ersten Gegner – bewaffnet mit Pistole und Messer genau wie ich. Den ersten Treffer stecke ich noch ein, rechts erscheint ein grünes Tropfensymbol, was wohl noch soviel bedeutet wie „Indianer weinen nicht“. Also erstmal Deckung suchen und die Situation schnell analysieren. Hier kann nur der gewinnen, der schneller ist und ich weiß genau wo sich der Gegner befindet. Ich stürme aus meinem Versteck hervor und erledige meinen ersten Stalker mit 2 gezielten Kopfschüssen aus kurzer Distanz. Das erste richtige Erfolgsgefühl. Es ist recht wenig los auf dem Server, deshalb ein flotter Serverwechsel.

Die Bilanz des Spitzenreiters lässt auf etwas bessere Gegner hoffen: 91-50. Die Bilanz der anderen 10 ist eher durchwachsen. Also auf ins Gefecht. Den ersten Camper, der es sich in einer Lagerhalle verschanzt muss dran glauben, auf dem Dach höre ich Schrittgeräusche. Vorsichtige Schritte nach draußen nachdem ich die Waffe des erledigten Gegners aufnehme und schon gerate ich zwischen ein weiteres Gefecht und gebe Recht schnell den Löffel ab. Im Grunde genommen erinnert die Geschwindigkeit doch sehr an Counterstrike, was ja nicht schlecht sein soll, eben nur ein bisschen dreckiger und bedrückender. Die beiden Maps sind wirklich gut, eine gute Wahl der Entwickler. Nach kurzer Zeit sieht meine Bilanz folgendermaßen aus: 5-9...

Mit Ruhm habe ich mich wiedermal nicht bekleckert – aber hey, ich spiele Stalker. Seit 5 Jahren nur auf Screenshots und Videos zu sehen, müde belächelt nach der x-ten Releaseverschiebung.

Mein Fazit: Der Multiplayer bietet in seiner derzeitigen Form nichts Neues, bewährte Modi aber gute Karten, als Besonderheiten Anomalien und Strahlengefahr. Camper werden es nicht leicht haben, da die Anomalien immer weiter durch die Karte wandern – und wer nicht aufpasst vermasselt sich seine Bilanz. Für mich bleibt Stalker aber vor allen Dingen wegen seinem Singleplayer interessant – dort erwarte ich dichte Atmosphäre in einem realistischen Szenario mit abwechslungsreichen Missionen und einem motivierenden Rollenspielanteil.

In einem Monat wissen wir mehr, dann erscheint Shadows of Tschernobyl für PC. Und vorher natürlich noch die angekündigte Singleplayer-Demo.

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